CHRISTKIND MIT SCHNEID
„Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich.“
Christian „Chri“ Wallner hat schon etliche Messer geschmiedet und obgleich jedes Stück aus seiner Hand weltweit einzigartig ist:
Was er dem Christkind heuer mitgibt, ist selbst für den erfahrenen Schmied eine Premiere. Gemeinsam mit den Gebrüdern Hopfen
ist ein Bier-Brot-Messer entstanden. Wie das aussieht?
Auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Brotmesser, allerdings hat es eine Einkerbung an der Oberseite seiner Klinge,
mit der sich auch Bierflaschen öffnen lassen. Und auch sonst sind Chris Messer alles andere als gewöhnlich, denn der
gelernte Schlosser arbeitet ausschließlich mit Damaszenerstahl. Österreichweit gibt es gerade einmal noch eine Handvoll
von Schmieden, die das können und machen. Die einzelnen Arbeitsschritte sind vielzählig, ein Damast-Schmied braucht reichlich
Zeit und Geduld:
„Das ist ein traditionelles Handwerk, bei dem zwei verschiedene, hochlegierte Werkzeugstähle miteinander verschweißt werden -
einmal mit erhöhtem Nickel- und einmal mit erhöhtem Mangan-Anteil. Das ist das höchste Gut der Schmiederei!“
- Christian Wallner
Je nach Auftrag arbeitet Chri acht Stunden bis drei Tage an seinen Stücken, jedes davon ist ein Unikat, von Hand gefaltet und feuerverschweißt.
Ein Messer fürs Leben, ein Erbstück. Derartige Hingabe weiß auch das Christkind zu würdigen und so versteigern Schmied Wallner und die
Gebrüder Hopfen ein Bier-Brot-Messer aus Damaszenerstahl, dessen Erlös einem karitativen Zweck zugutekommen soll. „Durch den Verbund-
damast lassen sich verschiedene Eigenschaften der Metalle nutzen“, erklärt Chri die Vorzüge seiner Stücke, „bei einem Stück wie unserem
Bier-Brot-Messer ist die Außenflanke flexibel und der Schneidkern hart.“
Industriell gefertigte Messer bestehen zumeist aus pulvermetallurgischem Stahlund reichen in ihrer Güte, Schärfe und Schnitthaltigkeit bei
Weitem nicht an ein Damast-Messer heran. Echte Damast-Stücke haben freilich ihren Preis: Unter 600€ liegt man vermutlich einem Schwindel auf.
Das Christkind zeigt sich heuer also außerordentlich großzügig!

Bei regionalen Synergien da fliegen die Funken!
In Chris Schmiede lärmt immer irgendeine Maschine im Hintergrund, die Funken fliegen, es wird gehämmert und geschliffen, geschmiedet
und geflext. Es hat etwas Archaisches, sein eigenes Messer schmieden zu können - noch dazu eines, mit dem man nicht nur Brot schneiden,
sondern auch noch Bier öffnen kann! Chri lädt die Gebrüder Hopfen in seine Schmiede ein, um gemeinsam aus der Taufe zu heben, was
vorerst noch Vision ist: Das Bier-Brot-Messer.
Frühmorgens beginnt alles mit einer freihändig gezeichneten Skizze.
Dann geht es ans Eingemachte, ans „Grobe“, wie Chri sagt: Zunächst werden die beiden Stähle vom Zunder befreit, die Oberfläche muss
metallisch blank sein. Chris Bandschleifmaschine hilft dabei. „Jetzt wird’s biss’l laut“, warnt der Schmied vor. Die Funken sprühen. Im
nächsten Schritt zerschneidet Chri die Meter-Stähle zu je zehn Stück und stapelt diese in abwechselnder Reihenfolge zu Paketen à
insgesamt zwanzig Lagen, bestehend immer abwechselnd aus einem Stück Nickel- und einem Stück Mangan-Stahl. Nun werden diese
Stapel verschweißt, wieder fliegen die Funken, es leuchtet grell, das Tragen einer Schutzbrille ist unbedingt erforderlich.
Jetzt wird es heiß! Chri heizt seine Esse, das Schmiedefeuer, auf 850 Grad Celsius auf und bestreut den verschweißten Stahlstapel
mit Steinsalz (Borax), um ihn vor Sauerstoff zu schützen und damit einen Zunderaufbau auf der Metalloberfläche zu verhindern. Erst
jetzt wird das in Entstehung befindliche Bier-Brot-Messer auf Schweißtemperatur gebracht: Je heißer die Esse, desto hellgelber glüht
das Eisen. Chri liest die Temperatur mit Kennerblick ausschließlich anhand der Farbe ab. Das Ziel sind 1.250 Grad Celsius.
Schmiedetemperatur!
Schon gelangt eine weitere Maschine zum Einsatz: Der Lufthammer. Das Eisen wird darin auf Linie und Form gebracht. Es hämmert und lärmt,
wieder einmal - allerdings nur, solange das Eisen noch eine Temperatur von über 800 Grad Celsius hat. Sobald es auskühlt, muss Chri das Eisen
zurück in die Esse schieben und wieder auf Temperatur bringen. Andernfalls entstehen Risse.
Der Lufthammer reckt die Blöcke auf circa 50 Zentimeter aus. Allmählich erahnt man, was diese gestapelten Stähle einmal werden sollen:
Chri schmiedet bereits auf Messerform. Der gesamte Prozess wird bis zu fünf Mal wiederholt: Flexen, vom Zunder befreien, in sechs Teile
zerschneiden, stapeln, feuerverschweißen, Esse,Schmieden, Lufthammer, Ausrecken,flexen, vom Zunder befreien, zerschneiden, stapeln,
... Damast lehrt Demut vor einem Handwerk, das ein solches Maß an Zeit, Geduld und Präzision erfordert.
Lage für Lage zur Perfektion
Erst als das Bier-Brot-Messer aus zweihundert Lagen besteht, ist Chri zufrieden. Auf seiner Werkbank liegt letztlich
ein Stück Eisen, noch einigermaßen unförmig und unscheinbar, in seiner Essenz aber bereits fertig. Chri legt die
Papierskizze darauf, zeichnet die Form des Bier-Brot-Messers nach und schneidet diese schließlich heraus. Und jetzt?
„Jetzt wird g’schliff’n, g’schliff’n, g’schliff’n“, lacht der Schmied. Das Messer hat noch Warzen und Buckel, denen es nun
in einem nächsten Schritt in der Schleifmaschine an den Kragen geht. Das Ungetüm lärmt erneut in der Werkstatt,
immer wieder gleitet das Messer vor und zurück, vor und zurück, bis seine Oberfläche glatt glänzt und endlich die
charakteristische Damast-Maserung zu Tage tritt.
Es folgt der Härtungsprozess, „damit sich das Gefüge komplett verspannt. Die Esse wird auf 830 Grad Celsius erhitzt,
15-20 Minuten lang bleibt unser Messer nun darin, danach wird es in Öl abgeschreckt und bei 230 Grad Celsius temperiert.
Das Endergebnis?
Ein Härtebereich von 60 bis 61 HRC (Härte nach Rockwell). Erst jetzt hat das Bier-Brot-Messer die richtige Gefügestruktur.
Würde es hingegen bei Raumtemperatur aushärten, hätte es Glashärte: „Wenn das Messer dannrunterfällt, zerspringt es“, weiß Chri.
Allmählich sieht unser Bier-Brot-Messer fertig aus. Chri widmet sich noch dem Schleifen der Messerbacken und hämmert diese mit
Hilfe seines Amboss’ auf das Messer. Endlich folgt das Finish: Chri schleift, ätzt das Messer mit Schwefelsäure, schärft mit Diamantsteinen
und poliert auf Hochglanz. Und nun? „Ja, jetzt wird’s scho’ schneiden“, lacht der Schmied. Die Gebrüder Hopfen unterziehen das jungfräuliche
Bier-Brot-Messer seinem ersten Praxistest - und es besteht bravourös. Das Brot ist geschnitten, die Biere sind offen.
So viel Schneid beeindruckt auch das Christkind! Ein Stück Handwerk, in dem Stunden um Stunden von Arbeit stecken, ein Unikat,
weltweit einzigartig - und auf der Suche nach einem würdigen Besitzer!
So scharf war Weihnachten wohl lange nicht!
>>> Suchst du ein einzigartiges Weihnachtsgeschenk, oder willst du selbst der würdige Besitzer eines Bierbrotmessers sein - und dazu noch einen guten Beitrag leisten?<<<
DANN FREUEN WIR UNS ÜBER DEIN GEBOT ->> PER INSTAGRAM ODER FACEBOOK NACHRICHT
Das höchste Gebot bis 22.12.2022 um 13:00 Uhr erhält den Zuschlag - eine individuell personalisierte Lederscheide inklusive.
Mindestgebot € 400,-
*Teilnahmeberechtigt sind alle geschäftsfähigen Personen ab dem Mindestalter von 18 Jahren.
Pics © Sornig Mario